Matthias Mahn

Greifbare Fakten über nachfolgende Bautätigkeiten im 16. Jahrhundert sind nicht mehr vorhanden, Akten und Rechnungen bei Bränden u. a. vernichtet so daß erneut der Spekulation breiter Raum gegeben werden muß:

 

Im Jahr 1565 ist in einem Dokument von einer ganghaften Orgel mit einem Positiv die Rede. Der Erbauer ist nicht bekannt, jedoch kommt mit großer Wahrscheinlichkeit Matthias Mahn aus Buxtehude dafür in Frage, der 1553 im benachbarten Otterndorf eine Reparatur der dortigen Orgel ausführte und eine als Orgelbauer ausgezeichnete Reputation in dieser Region genoß. Eine Parallele zu Antonius Wilde anzuführen wäre denkbar, jedoch schließen ein Vergleich der Pfeifensignaturen Wilde als Erbauer des Altenbrucher (Rück)-Positivs aus. Zu prüfen wäre ebenfalls, ob es sich tatsächlich dabei um ein Rückpositiv gehandelt hat oder - wie allgemein üblich - um eine Brustwerkslade als Solo-Clavier. Dennoch handelt es sich beim Rückpositiv um das älteste Teilwerk der Orgel. Die Disposition könnte folgendermaßen ausgesehen haben :

 


Matthias Mahn, 1577*


Manual I. Rückpositiv / (D E F G A - g² a²)

Principal 8' (Prospekt)
Querfloite 8'

Gedackt 8'

Octav 4'

Floitenwerck 4'

Nasat (3')

Gemshorn (2')

Scharpe

 

Manual II: (Ober)Wercke / (F - g a²)

Principal 12' (16')

Octav 6' (8')

Octav (4')

Quinte (22/3')

Octav (2')

Mixtur

 

Pedal / (D E F G A - c1)

Untersatz 16'

Gembshorn (4' oder 1')

Trommete 8'

Cornet 2'

 

Tremulant

Tonhöhe: eventuell eine kleine Terz über heute normal

Stimmung: höchstwahrscheinlich mitteltönig

6 Bälge

 

 

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Virtuelle Orgelführung in Altenbruch: