In der Kirche St. Jacobi d. Ä. befindet sich eine mit 35 Registern reich disponierte Orgel, deren heutige Form auf Arp Schnitger zurückgeht.
Schnitger verwendete das Vorgängerinstrument des Otterndorfer Orgelbauers Antonius Wilde, der 1598 eine Orgel mit etwa 20 Registern baute. Er stammte aus der Schule des Hamburger Orgelbaumeisters Hans Scherer d. Ä. und wirkte mit seinem Meister am Bau der Stader Nicolai-Orgel mit, bevor er sich in Otterndorf niederließ und eine eigene Werkstatt gründete. Bis zum Lüdingworther Erweiterungsbau 1682 durch Schnitger (Vergrößerung der Tonumfänge, des Pedals, Ergänzungen in Wildes Brustwerk sowie Neubau eines Rückpositives) wurde die Orgel durch Tobias Brunner (Lunden) und Michael Beriegel (Lübeck) gewartet. 1745 nahm der Lamstedter Orgelbauer Jakob Albrecht umfangreichere Arbeiten an der Orgel vor. Im späten 18. und 19. Jahrhundert oblag den Stader Orgelbauerfamilien Wilhelmi und Röver, die von Stade aus Schnitgers Werkstatt fortführten, die Pflege des Instrumentes.
Der größte Pfeifenanteil entstammt somit der Spätrenaissance. Haupt- und Brustwerk gehen auf Antonius Wilde zurück (1598) , Rückpositiv und Pedalwerk auf Arp Schnitger (1682).
Die Lüdingworther Orgel ist durch die Restaurierung der Werkstatt Jürgen Ahrend (Leer) im Jahre 1982 wieder in ihre Gesamtkonzeption von 1682 gebracht worden. Seit 1998 erklingt sie in mitteltöniger Einstimmung.
Anna Scholl an der Wilde-Schnitger-Orgel Lüdingworth
(Video: NOMINE e.V.)